Da war es nur noch Einer! Benni hat sich ja einen Tag vor Weihnachten auf den Heimweg gemacht um seine Freundin und Familie zu überraschen. So ein Quatsch!! ;-)
Zuvor haben wir allerdings dann noch kräftig seinen Geburtstag gefeiert. Und zwar zunächst mit einem Gelage am Ufer des Yarrarivers (um die Bräune nochmal aufzufrischen) und anschließend mit einer Zimmerparty mit all den Bekannten die wir so über die Monate in Australien kennengelernt hatten. Am nächsten Morgen gabs dann eine filmreife Verabschiedung vor dem Hostel. Ich glaube es sind sogar ein paar Tränen geflossen.
Von nun an muss ich mir wohl oder übel alleine die Zeit vertreiben. Aber so ganz alleine bin ich dann doch nicht Melbourne. Daniel und Marco, die kenne ich noch aus der Zeit aus Darwin, haben mich freundlicherweise in ihr Apartment aufgenommen, in dem ich seit dem auf der Couch nächtigen darf. Eine traumhafte Wohnung direkt in der City. Ein ganz neues Gefühl mal wieder seine „eigenen“ 4 Wände zu haben. Mit denen Beiden hab ich dann auch Weihnachten gefeiert. Falls man das überhaupt so nennen kann. Denn bei 25 Grad, in kurzer Hose und T-Shirt ein BBQ zu veranstalten hört sich nicht nur nicht gerade weihnachtlich an, es lässt tatsächlich jegliche Gefühle vermissen. Aber so ist es eben das Weihnachten auf „Aussie way“. Schlecht gegessen haben wir dennoch nicht. Es gab Lammkotelett mit Pommes und Nudelsalat. Von allem Reichlich.
Ausklingen haben wir dann den Abend mit einem besinnlichen Besäufnis am Foderation Square und der Wohnung.
Am ersten Weihnachtsfeiertag war dann für die Australier erst richtig Weihnachten. Wir haben uns dem ganzen Trubel erst mal entzogen. Abends sind wir dann in mein altes Hostel gegangen um dann doch noch etwas die weihnachtliche Stimmung zu genießen, allerdings war von der nicht mehr all zu viel übrig, da so gut wie alle schon sturzbetrunken in ihren Betten lagen. Also haben wir uns mit 2 anderen Mädels in einer elustren Runde den einen oder anderen Goone gegönnt. Nach einer Weile hat sich Daniel dann breitklopfen lassen sich doch die Haare rasieren zu lassen, da seine blond-grün-braun gefärbte Matte ja doch etwas merkwürdig aussehen würde. Da hab ich mich natürlich nicht zweimal bitten lassen und den Rasierer angeschmissen. Zunächst einmal nur 20mm, meinte er. Nur mal um zu gucken wie es aussieht. Sah gut aus!! Also doch Aufsatz ab und alles weg. Keine 5 Minuten später hat er es vermutlich schon bereut.
Am 2. Weihnachtstag war dann der sogenannte Boxingday. Eines der größten Sportereignisse des Landes stand auf dem Programm: Cricket im MCG (Melbourne Cricket Ground). Australien gegen England lautet das Duell in diesem atemberaubenden, von Spannung kaum zu überbietendem sportlichem Supergau. Schlappe 4 Tage soll dieses Spektakel in Anspruch nehmen. Dennoch strömen täglich mehr als 90.000 Zuschauer ins Stadion. Hauptsächlich um sich zu betrinken, da das Spiel eigentlich Nebensache ist, da stink langweilig. Ich hab versucht mir das ganze anzuschauen und die Regeln zu verstehen, allerdings wurde meine Aufmerksamkeit durch eine plötzlich auftretende Müdigkeit stark eingeschränkt.
In den folgenden Tagen wusste ich meiner freien Zeit nicht allzu viel anzufangen. Ich versuchte vergeblich den berühmten Queen Elizabeth Market zu besuchen, jedoch ohne großen Erfolg, da er jedesmal wenn dort war gerade zu machte, bzw. wegen den Weihnachtsfeiertagen gar nicht erst geöffnet hatte. Also legten die Jungs und ich zwischendurch mal ein paar Strandtage ein um den Alltag der Großstadt zu entkommen ;-)
Am Tag vor Silvester wurde mir dann irgendwie alles zu langweilig und ich beschloss mit Marco und Daniel zu einem Vorstellungsgespräch zu einem äußerst seriösen Inder zu gehen. Wir bekamen den Job sofort und konnten direkt anfangen. Wir sollten an Haustüren klingeln und die Leute dazzu bringen ihren Duschkopf gegen einen Sparsameren einzutauschen. Für Umsonst versteht sich. Wir bekämen dafür 2 Dollar pro getauschten Duschkopf. Der nette Inder nahm jeweils einzeln einen von uns mit an die Tür um uns zu demonstrieren wie es geht, bzw. nicht geht. Nach 3-5 gescheiterten Gesprächen und ner halben Stunde wurde er dann endlich einen seiner Duschköpfe los. Er meinte daraufhin nur, man könne eine Menge Geld verdienen und es sei ein sooo einfacher Job. Haben wir gesehn! Einfach wars nicht und Geld verdienen konnte man auch nicht. Infolgedessen wurde das Unterfangen Klinkenputzen auch nach etwa einer Stunde abgebrochen und wir wurden zur nächsten Bahnstation gefahren. Resümee des Tages: Nicht einen Duschkopf getauscht, folglich kein Geld verdient aber 7,40 Dollar für den Zug bezahlt. Klasse Tag. Aber Spaß hats gemacht.
Morgen gibt’s dann nochmal ne Sause an Silvester und dann geht’s nochmal für ein paar Tage nach Sydney an den Bondi Beach. Zum Abschluss dann nochmal schön nen Sonnenbrand holen ;-)